
Auffallend anders: Dass sich das Dell XPS 13 Plus von der Konkurrenz unterscheidet, liegt am ungewöhnlichen Bedienkonzept mit Touch-Funktionsleiste und nahtlosem Glas-Touchpad. Wir haben den vom Macbook inspirierten Business-Laptop im ausführlichen Test.

© Dell
Mit dem XPS 13 Plus will Dell wieder Trendsetter werden: Das neue Modell soll die Tradition dieser Serie fortsetzen, denn vor rund acht Jahren war das XPS 13 das erste Notebook mit besonders schmalen Displayrändern, die heute fast jeder Laptop hat.
TEST-FAZIT: Dell XPS 13 Plus (9320)
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
Dell XPS 13 Plus (9320) |
---|---|
Testnote |
Befriedigend ( 2,58) |
Preis-Leistung |
teuer |
Geschwindigkeit (20 %) |
2,77 |
Ausstattung (20 %) |
2,65 |
Bildschirm (20 %) |
1,90 |
Mobilität (20 %) |
3,65 |
Tastatur (10 %) |
1,95 |
Umwelt und Gesundheit (5 %) |
1,75 |
Service (5 %) |
3,12 |
Über Geschmack lässt sich nicht streiten: Aber ob Sie sich für das Dell XPS 13 Plus entscheiden sollten oder nicht, hängt vor allem davon ab, was Sie von seinem Bedienkonzept halten – wie bei Touchbar und Force Touch-Trackpad im Macbook kann von “Genial!” bis “Was soll das?” alles drin sein. Die Hardware liefert keine stichhaltigen Argumente in die eine oder die andere Richtung: Die Leistung des Alder-Lake-Prozessors ist ordentlich, vor allem bei CPU-Intensiven Aufgaben. Die Akkulaufzeit leidet aber unter der hohen Displayauflösung. Und mit Typ-C und Thunderbolt 4 gibt es zwar zwei moderne Anschlüsse, aber auch nur diese.
Pro
+ sehr edles Design
+ hohe Display-Auflösung
+ große Tasten
Contra
– wenige Anschlüsse
– mäßige Akkulaufzeit

Das Design des 13,4-Zoll-Ultrabooks hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab: Vor der Tastatur gibt es beim XPS 13 Plus keinen abgesetzten Bereich für das Touchpad – dort zieht sich eine Glasoberfläche über die ganze Gehäusebreite. Auch die Tastatur geht rand- und lückenlos von einer Seite des Gehäuses zur anderen: Ihre quadratischen Tasten liegen direkt nebeneinander und haben nicht wie beim üblichen Chiclet-Design einen kleinen Zwischenraum.

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Funktionstasten mit Touchbedienung
Außerdem verzichtet das XPS 13 Plus in der obersten Tastaturreihe auf mechanische Tasten und nutzt für Escape-, Funktions- und Spezialtasten Touch-Buttons, die als weiße LEDs eingeblendet sind. Sie können wie gewohnt mit der Fn-Taste zwischen den Funktionen umschalten, das Tastensymbol ändert sich dann entsprechend in der Touch-Leiste. Das sieht auffallend anders aus und unterstützt den klaren und eleganten Look des Aluminiumgehäuses.
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Doch immer, wenn sich durch die Form die Bedienung ändert, muss sich der Anwender darauf einstellen und mitmachen – das beste Beispiel ist Apples langer Kampf mit Butterfly-Tastatur und Touchbar beim Macbook.
Das beginnt schon bei der Tastatur: Durch die fehlenden Zwischenräume sind die Tastenkappen beim Dell XPS 13 Plus deutlich größer als bei Ultrabooks üblich: Das erhöht zum einen die Trefferquote beim schnellen Tippen. Andererseits gibt es aber auch viele Schnelltipper, die sich am spürbaren Tastenrand orientieren, um die richtige Taste zu treffen.
Auch die unterschiedliche Haptik zwischen Tasten und Touch-Knöpfen kann den Schreibfluss unterbrechen: Wenn Sie zum Beispiel häufig die Entfernen-Taste nutzen, die beim Dell-Notebook als Touch-Taste ausgeführt ist, sorgt die unterschiedliche Druckrückmeldung immer für eine kurze Tipp-Pause – bis Sie sich daran gewöhnt haben.
Das Feedback der mechanischen Tasten ist angenehm ausgeprägt, beim schnellen Tippen ist die Dell-Tastatur allerdings nicht besonders leise. Gut ist allerdings im XPS 13 Plus die sehr stabil eingebaute Leertaste – bei Notebook-Tastaturen üblicherweise ein Schwachpunkt.

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Unsichtbares Touchpad mit Vibrations-Feedback
Gewöhnungszeit erfordert auch das Touchpad – zu Beginn vor allem deswegen, weil sie gar nicht sehen, wo es beginnt und aufhört. Wir ertappen uns im Test immer wieder dabei, vor einem Mausklick nachzuschauen, ob der Finger tatsächlich richtig liegt, statt einfach zu drücken.
Das “Force-Pad” im XPS 13 Plus bewegt sich nicht, sondern gibt über einen Mini-Motor eine Vibrationsrückmeldung. Macbook-Nutzer sind so etwas gewohnt, alle anderen müssen damit erst zurechtkommen: Im Test stört eine minimale Verzögerung zwischen Fingerdruck und Rückmeldung, was das Gefühl auslöst, fester drucken zu müssen, um eine unmittelbare Reaktion zu erhalten.
Abgesehen davon arbeitet das Touchpad dank der griffigen Glasoberfläche schnell und präzise, auch bei Mehrfingergesten.

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Alder-Lake-CPU mit 12 Kernen
Im Testgerät arbeitet der Core i7-1260P aus Intels aktueller Alder-Lake-Generation. Der Prozessor besitzt vier schnelle Performance-Cores und acht sparsame Efficient-Cores, was 12 Kerne und 16 Threads ergibt. Von einem Core i7 der Vorgänger-Plattform Tiger Lake setzt sich die Alder-Lake-CPU vor allem bei prozessorintensiven Aufgaben ab: Im Cinebench R23 arbeitet er einen üppigen Vorsprung von mehr als 40 Prozent heraus, bei Multimedia- und Rendering-Aufgaben in System-Benchmarks wie dem PC Mark 10 sind es rund 20 Prozent.
Bei den meisten Standardanwendungen zeigt sich aber kein Unterschied. Das gilt im Fall des XPS 13 Plus auch für den Vergleich mit dem Core i5-1240P, der die gleiche Kern- und Thread-Ausstattung wie der Core i7 besitzt, aber niedrigere Taktraten erreicht: Im Cinebench ist das Dell-Notebook nicht schneller als ein Core-i5-Laptop, in den Systemtests sogar oft langsamer. Daran ändert auch die sehr flotte NVMe-SSD Samsung PM9A1 mit PCI-Express 4.0 sowie die üppige RAM-Ausstattung mit 32 GB LPDDR5-5200 nichts.
Wie bei anderen Alder-Lake-Notebooks springen auch im XPS 13 Plus die Lüfter früher an und sind minimal lauter als bei Ultrabooks mit der Vorgänger-Plattform – das fällt aber nur in sehr leisen Umgebungen auf.
Akkulaufzeit ist verbesserungswürdig
Im Akkutest kann das Dell XPS 13 Plus nicht überzeugen: Das liegt aber nicht an Alder Lake, sondern an der hohen Display-Auflösung des Testmodells. Beim WLAN-Test hält das XPS 8,5 Stunden durch, im aufwändigeren Mobile Mark 25 nur knapp 6,5 Stunden.
Die Rechenleistung im Akkubetrieb spiegelt das Ergebnis der System-Benchmarks: Das XPS 13 Plus ist bei Kreativanwendungen etwas schneller als Tiger-Lake-Notebooks, kommt aber an einem Core 5 mit Alder Lake nicht vorbei. Der Akku mit 54 Wattstunden Kapazität ist nach einer Stunde an der Steckdose wieder zu 86 Prozent gefüllt, sofern Sie die Schnell-Ladefunktion aktiviert haben. Bei der akkuschonenderen Adaptiv-Ladung beträgt der Ladestand nach einer Stunde 55 Prozent.
Schnittstellen: Zweimal Thunderbolt 4 – sonst nichts
Bei den Anschlüssen setzt das neue XPS ausschließlich auf Typ-C mit Thunderbolt 4 – selbst Audioanschluss und Kartenleser fallen weg: Links und rechts sitzt jeweils ein Port der flexiblen Schnittstelle, über die das Dell-Notebook auch geladen wird. Adapter für USB Typ-A und Mini-Klinke liegen bei. Biometrisch anmelden am Notebook können Sie sich per Kamera oder den Fingersensor im Einschaltknopf. Das WLAN-Modul nutzt den Standard Wi-Fi 6E mit der neuen 6-GHZ-Frequenz.
Dell bietet das XPS 13 Plus mit zahlreichen Displayvarianten an: Der 13,4-Zoll-Bildschirm lässt sich wahlweise mit einem FHD+-Panel (1920 x 1200) mit oder ohne Touch-Funktion bestücken, einem Touch-OLED mit 3456 x 2160 oder wie im Testmodell mit einem touchfähigen UHD+-Panel (3840 x 2400).
Allerdings gibt der Bildschirm Rätsel auf, die Dell bis Testende nicht klären konnte, weshalb einige Messergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind. Zum einen ließ sich das Display nicht per Toucheingabe bedienen. Zum anderen soll es sich um den gleichen Paneltyp wie im UHD+-Modell des Vorgängers XPS 13 (9310) handeln, er schneidet aber bei der Helligkeit mit rund 350 cd/qm deutlich schlechter ab. Bei Kontrast und Farbraumabdeckung liefert das XPS 13 Plus dagegen die erwarteten guten Ergebnisse.
DIE TECHNISCHEN DATEN |
Dell XPS 13 Plus (9320) |
---|---|
Prozessor (Taktrate) |
Intel Core i7-1260P (4 P-Cores + 8 E-Cores: 12 Kerne / 16 Threads; Takt: 2,50 GHz, Boost-Takt bis zu 4,7 GHz) |
verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ |
32.372 MB (32.768 MB), LPDDR5-5200 (nicht austauschbar) |
Grafikchip |
Intel Iris Xe Graphics |
Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ |
13.4 Zoll (34 Zentimeter), 3840 x 2400, spiegelnd, Touchscreen |
Festplatte |
NVMe-SSD Samsung PM9A1 mit 934,3 GB (nutzbar); PCIe 4.0 x 4 |
optisches Laufwerk |
– (-) |
Betriebssystem |
Windows 11 Pro |
LAN |
nicht vorhanden |
WLAN |
WiFi-6E (2×2) |
Bluetooth |
Bluetooth 5.2 |
Schnittstellen Peripherie |
2x Typ-C mit Thunderbolt 4 (links. rechts); 1x Fingersensor (im Einschaltknopf) |
Schnittstellen Video |
1x Webcam (720p, für Windows Hello) |
Schnittstellen Audio |
– |
GESCHWINDIGKEIT |
Dell XPS 13 Plus (9320) (Note: 2,77) |
---|---|
Geschwindigkeit bei Büro-Programmen |
74 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen |
62 Punkte (von 100) |
Geschwindigkeit bei 3D-Spielen |
53 Punkte (von 100) |
BILDSCHIRM |
Dell XPS 13 Plus (9320) (Note: 1,90) |
---|---|
Größe |
34,0 Zentimeter / 13,4 Zoll |
Auflösung / Seitenformat |
3840 x 2400 Bildpunkte / 16:10 |
Punktedichte |
338 dpi |
Helligkeit |
327 cd/m² |
Helligkeitsverteilung |
85 % |
Kontrast |
1555:1 |
Entspiegelung |
gering |
Abdeckung Farbraum (Prozent) |
sRGB: 96 / Adobe-RGB: 76 / DCI-P3: 77 |
Farbechtheit (Abweichung Delta-E) |
1,58 |
MOBILITÄT |
Dell XPS 13 Plus (9320) (Note: 3,65) |
---|---|
Akkulaufzeit: WLAN-Test / Mobile Mark 25 |
8:36 / 6:19 Stunden |
Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil |
1236 / 250 Gramm |
Akkukapazität |
54 Wh |
UMWELT UND GESUNDHEIT |
Dell XPS 13 Plus (9320) (Note: 1,75) |
---|---|
Betriebsgeräusch: volle Last |
42 dB(A) |
Temperatur unter Last: Unterseite /Oberseite |
50 / 42 Grad Celsius |
ALLGEMEINE DATEN |
Dell XPS 13 Plus (9320) |
---|---|
Internetadresse von Dell |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
2500 Euro / 2300 Euro |
Garantiedauer |
12 Monate |