Wenn ein Traditionsunternehmen von Schlössern ein smartes Türschloss auf den Markt bringt, kann es sich um kein Spielzeug handeln.

Das Linus Smart Lock bietet alle Vorteile eines smarten Türschlosses: automatisches Entriegeln beim Ankommen, automatisches Verriegeln beim Verlassen. Virtuelle Schlüssel für Gäste und Verwandte, die sich über ein Keypad oder die App Zugang verschaffen können. Zugriff über das Internet ist ebenso möglich, wie die Einbindung in Homekit.
Yale Linus Smart Lock |
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Hersteller: |
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Preis: |
249,99 Euro |
Note: |
4 Sterne |
Vorteile: |
leiser Motor, günstiges Zubehör, robuste Bauweise, AA-Batterien |
Nachteile: |
Keine Rückfrage beim Öffnen der Tür über die App, großes Gehäuse |
Empfehlung: |
Das Linus Smart Lock ist für allen Hausbesitzer, die eine silberne oder schwarze Haustür haben und sich an der großen Bauweise nicht stören. |
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Installation mit Hindernissen
Der kleine Karton lässt einen beim Aufmachen erstaunen. Das Linus Smart Lock ist mit 14,5 cm länger, als die Abbildungen vermuten lassen. Auch die Dicke von knapp 5 cm sorgt dafür, dass die Erscheinung an der Tür sehr massig wirkt. Die Rundungen lassen es aber sehr elegant erscheinen.

Der große Drehknopf macht sofort deutlich, dass man das Linus Smart Lock auch ganz klassisch per Hand bedienen kann. Das bekommen sogar Kinder ohne Anleitung direkt hin. Somit ist eine Verwendung ohne einen Türgriff beziehungsweise Türknauf möglich.
Das Linus Smart Lock ist in den zwei Farben modernes Schwarz und klassisches Silber lieferbar. Da fehlt eigentlich noch eine weiße Variante, für die vielen weißen Haustüren in Deutschland.
Vor dem Kauf empfiehlt es sich online den Kompatibilitätsprüfer zu konsultieren, ob das eigene Türschloss überhaupt geeignet ist. Der Kompatibilitätsprüfer ist sehr übersichtlich gemacht.

© Thomas Bergbold
Etwas ratlos sucht der versierte Anwender eine Anleitung, ein kleines mehrsprachiges Heft gibt die Lösung preis: Die Anleitung versteckt sich in der „Yale Access“ App. Das lässt schon mal auf eine moderne, geführte Anleitung hoffen. Doch, bevor man diese zu sehen bekommt, muss erst ein Account angelegt werden. So etwas kennt man auch vom Mitbewerber Tedee . Unschön an der Yale-Lösung ist, dass man den Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen zustimmen muss, ohne dass man sie vorher lesen kann. Ein Link dazu hat der Entwickler nämlich in der aktuellen Version der App vergessen.
Die Montage selbst geht leicht von der Hand, zunächst wird eine Montageplatte mit dem Schließzylinder verschraubt. Dann wird der Schlüssel in das Schloss gesteckt. Das Linus Smart Lock wird als Letztes über den Schlüssel gesteckt und mit der Montageplatte über einen Schnellverschluss fixiert.

© Thomas Bergbold
Bedienung ganz modern
Weil der Schließzylinder erhalten bleibt, bleibt auch der klassische Schlüssel zum Öffnen und Abschließen erhalten. Die App ist sehr einfach strukturiert, ein großer Kreis zeigt deutlich an, ob die Tür offen, geschlossen oder verriegelt ist. Zum Erkennen einer offenstehenden Tür muss am Türrahmen ein kleines Metallblättchen geklebt werden.

Für Gäste, Servicekräfte oder Verwandte lassen sich individuelle virtuelle Schlüssel anfertigen. Eine Zeitbeschränkung, zum Beispiel auf bestimmte Tage und Uhrzeiten, sind besonders für Reinigungskräfte wichtig. Die virtuellen Schlüssel lassen sich entweder über die App oder dem optionalen Keypad nutzen. Für die virtuellen Schlüssel zur Nutzung des Keypad wird kein Account bei Yale benötigt. Ein Aktivitätsprotokoll gibt Auskunft über Auf- und Abschließen der Tür.

Ein smartes Türschloss ist nicht smart, wenn es sich nicht auch in Automationen einbinden ließe. Die wichtigste Automation ist das automatische Öffnen bei Annäherung. Dies kann das Linus Smart Lock ebenso, wie das automatische Abschließen bei Verlassen des Hauses.
Zubehör
Yale liefert zu seinem Linus Smart Lock praktisches Zubehör. Wichtig für den Zugriff aus dem Internet ist die WLAN-Bridge für 79,99 Euro. Das unverzichtbare Keypad ist für 69,99 Euro erhältlich. Yale hat sogar an Ersatzdeckel für das Batteriefach und ein Klebepad für die Montageplatte gedacht. Wer einen neuen Schließzylinder benötigt, bekommt diesen als in der Länge anpassbar für 39,99 Euro .

© Yale

© Yale

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Empfehlung
Das Linus Smart Lock verrichtet bei uns im Test seine Aufgabe ohne Komplikationen. Lediglich unser Schließzylinder war zu lang, hier hilft nur ein Austausch. Die Tür-Offen-Erkennung hat zuverlässig funktioniert und der Türantrieb war angenehm leise.
Der große Drehknopf bietet analoges Feeling, schade nur, dass es keine deutliche Anzeige für Tür offen und Tür abgeschlossen auf dem Linus Smart Lock gibt. Hier muss dann die übersichtliche App ran. Hier gibt es dann auch zwei Punkte zur Verbesserung, zum einen eine Sicherheitsnachfrage, ob man die Tür wirklich öffnen möchte und dass man einen Account benötigt.
Für den Betrieb benötigt das Linus Smart Lock nur vier AA-Batterien oder Akkus. Wichtiges Zubehör wie die WLAN-Bridge und das Keypad würden wir als Zubehör empfehlen.